04.01.2021 – Corona hat dem Detailhandel einen Dämpfer verpasst. Die Konsumausgaben der Haushalte brachen im ersten Halbjahr in historischem Ausmass ein. Für die Schweiz ist der Privatkonsum von grosser wirtschaftlicher Bedeutung, da er mehr als die Hälfte zum Bruttoinlandprodukt des Landes beiträgt. In vorhergehenden Rezessionen hatte er sich jeweils krisenresistent gezeigt und damit geholfen, die Wirtschaft zu stabilisieren. Nach der ersten Welle hat sich der Detailhandel weitgehend von der Corona-Krise erholt – wobei es Gewinner und Verlierer der Corona-Krise gibt. Welche diese sind, welchen Einfluss der Detailhandel auf die Gesamtwirtschaft hat, was es mit dem Einkaufstourismus und dem Onlinehandel auf sich hat, beleuchtet «Die Volkswirtschaft» in ihrem Schwerpunkthema «Corona und Detailhandel – Krise überstanden?».
Teil dieses Schwerpunkthemas ist der Artikel «Mode und Gastronomie: Opfer der Corona-Krise» von Felix Thurnheer und Bouke-Pieter van Dijk. Sie zeigen, dass wie die Corona-Krise den sich abzeichnenden Aufschwung im Verkaufsflächenmarkt jäh erstickt hat. Besonders hart betroffen sind Modeläden und Restaurants. Während «klassische» Supermärkte schon länger Umsatzgewinne erzielten, sah es Anfang 2020 auch für andere Detailhändler wie Mode- und Schuhgeschäfte nach einem Aufschwung aus. Die Corona-Krise führte bei Letzteren jedoch zu einem Umsatzeinbruch. Derzeit lässt sich zwar noch kein Ladensterben beobachten, wie die Daten des «Retail Atlas Schweiz» zeigen. Allerdings tritt dieses jeweils zeitlich verzögert auf. Die Effekte der Covid-19-Krise werden also erst in rund zwei Jahren spürbar sein.